Hohoho, da Pfingst’l der is do !

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Dieses Brauchtum gehört zu den Bräuchen des „Wasservogels“ und ist überall dort anzutreffen, wo viel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben wurde, also Hirten anzutreffen waren. Diese Weidewirtschaft ist im Isarmoos - auch in Moosthenning - lange nachzuweisen. Vom „Kia hiatn im Moos“ kann noch mancher ältere Moosthenninger einige Geschichten erzählen. Um diese bäuerlich geprägten Zeiten unseres Dorfes nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen, hält der Heimat- und Volkstrachtenverein den Pfingst’l-Brauch aufrecht.

Aber warum gerade zu Pfingsten?

Pfingsten steht an der Scheide zwischen „Auswärts“ und Sommer; die Natur entfaltet in dieser Zeit ihre reichsten Segenskräfte. Alles grünt und blüht und die Feldfrüchte reifen heran. So könnte man den Pfingst’l als Verkörperung des Frühlings, ja des Frühsommers und als völlige Überwindung der dunklen, kalten Wintertage betrachten. Die zierenden Gräser, Blumen und Zweige am Strohkleid des Moosthenninger Pfingst’l deuten jedenfalls darauf hin.

Deshalb gehen Mitglieder unserer Trachtenjugend, unterstützt von Ministranten und Ministrantinnen, in den Tagen um den Pfingstsonntag von Haus zu Haus und lassen vor jeder Tür ihren Pfingst’l-Reim erklingen:

Hohoho, da Pfingst’l der is do,
hat drei Junge ausbracht.

Da Erst’ ko net steh‘,
da Zwoat ko net geh‘,
da Dritt’ hoits Feua üba alle zwe’.

Mia laf’ ma üba Berg und Doi,
und hätt’ ma gern an Zegara voi.

Da Baua is a brava Mo,
und ziagt sein Geldbeutl beim Reame o.
Lasst uns net lang red’n,
tuat uns glei an Taler geb’n.

D‘ Bäuerin is a braves Wei‘,
und geht glei nei in’d Henasteign.
Lasst uns alle a net lang red’n,
tuat dazua an Schilling Oa uns no geb’n.

A Schilling Oa is no net gnua,
g’hört no a Töpferl Schmoiz dazua.

Da Pfingst’l is a g’stumpfada Bull‘,
mag nix als Küachl’n und roude Nu’l.

Da Baua hat a fauige Dirn,
drum muass eahm da Pfingst’l an Hof z‘ sammkian.

Worterklärungen:

Doi = Tal ----- Zegara = Brotzeitkorb ----- Reame = Riemen ----- Henasteig’n = Hühnerstall

Schilling Oa = 30 Stück Eier ----- Schmoiz=Schmalz ----- Bull‘ = Stier evtl. Pfingstochse,

roude Nul = Rohrnudeln ----- fauige = faule ----- z‘sammkian=zusammenkehren

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