Chronik des Heimat- und Volkstrachtenvereins Moosthenning

(nach Aufzeichnungen von Franz Eingärtner)

Vorläufer und Gründerzeit

Es war einmal vor vielen Jahren...,
so beginnen die meisten Geschichten, die man oft zu erzählen pflegt. So oder ähnlich könnte man auch vom Ursprung, oder besser gesagt, über die Geschichte des Heimat- und Volkstrachtenvereines Moosthenning berichten.

Man muss sich den Ort Moosthenning in den ersten Nachkriegsjahren bildlich vorstellen:

Der Zweite Weltkrieg war gerade vorbei, Ausgebombte, Heimatvertriebene und andere Flüchtlinge suchten in Moosthenning eine neue Heimat. Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft von 254 im Jahre 1939 auf 471 im Jahre 1946. Hunger und Not steckten in jedem Haus. Die Lebensmittelkarten waren immer zu knapp bemessen, die Reichsmark hatte keine Kaufkraft mehr, so dass die Währungsreform ein Jahr später die unausweichliche Folge war.

Doch trotz aller Armut und Sorgen ging es nach diesem unseligen Krieg, der auch in manches Moosthenninger Haus Trauer hatte einkehren lassen, doch wieder vorwärts. Jeder war bestrebt, das Beste aus allem zu machen, man war genügsam und zufrieden mit dem Wenigen, das man hatte. Kaum jemand stellte große Ansprüche. 

Plötzlich tat sich etwas Neues in Moosthenning. Da sich der Postverkehr inzwischen wieder weitgehend normalisiert hatte, wollte das Postamt Dingolfing seinen Dienst flächendeckend im gesamten Landkreis und somit auch im Ort Moosthenning anbieten. Eine Postdienststelle wurde geschaffen und zum 1. Mai 1947 kamen Johann Graßl und seine Ehefrau Rosa aus Dingolfing nach Moosthenning und übernahmen die neue Postagentur. 

Die Eheleute Graßl waren damals Mitglieder beim Trachtenverein Dingolfing, der gerade wieder aufblühte und beide diesbezüglich voller Unternehmungslust und Tatendrang. Und siehe da, es dauerte nicht lange bis in beiden "Postlern" die Liebe zum Theaterspielen durchkam. Am 6. Juni 1947 trafen sich auf Einladung der Graßl's  21 Burschen und Mädchen im Gasthaus Eingärtner wegen des Theaterspielens. Am selben Abend wurde noch beschlossen eine Spielgemeinschaft zu gründen, die den Namen "Dorfbühne Moosthenning" erhielt. Zum Vorstand wurde Johann Graßl, zur Vertreterin der weiblichen Jugend Maria Mittermeier ( die spätere Fahnenmutter ) und zum Kassenwart Otto Spanner bestimmt.

Theateraufführung in den 50er Jahren
Theateraufführung in den 50er Jahren

Schnell scharten sie eine beachtliche Zahl von Gleichgesinnten um sich und man spielte begeistert Theater. Die "Komödi", also die Selbstdarstellung im Spiel, scheint nämlich den Bayern schon angeboren zu sein, was viele historische Festwochen und Spiele zu bestätigen scheinen. Mit Vorliebe wählte man Stücke des bekannten bayerischen Schriftstellers Ludwig Anzengruber aus und pflegte somit schon unbewusst bayrisches Kulturgut. Als erstes Stück wurde "s' Everl vom Waldhof" am 20. Juli 1947 gespielt. Weitere Theaterstücke wie "Der Hunderter im Westentaschl", "Die Liebesbeichte", "Der Fuchs im Hühnerstall", "Der Gottesfrevler", "Der Gwissenswurm" oder "Der Schuss im Erlengrund" wurden dargeboten, ja man ging mit diesen Stücken sogar auf Reisen und zeigte sie auch in Griesbach, Oberviehbach und Mengkofen. Damit war nun die "Dorfbühne Moosthenning" als Laienspielgruppe ins Leben gerufen. Sie war ein eher lockerer Zusammenschluss von Theaterbegeisterten. Deshalb gibt es auch nur sehr wenige schriftliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit. Dass die Dorfbühne der Vorläufer des Moosthenninger Trachtenvereins werden sollte, konnte damals noch niemand erahnen. Bald suchte man auch nach einem äußeren Symbol der Zusammengehörigkeit. Man entschloss sich, eine Fahne anzuschaffen. Zum stolzen Preis von 55. - DM bestellte man bei der Fahnenstickerei M. Hütte, Denkofen eine wimpelartige Fahne mit dem eingestickten Namen "Dorfbühne Moosthenning".

Wimpel der Dorfbühne
Wimpel der Dorfbühne

Geselligkeit und die oft zitierte bayerische Gemütlichkeit kamen bei den monatlichen Vereinsabenden im Herbergslokal Eingärtner gewiss nicht zu kurz. Der Vereinsgruß der Dingolfinger Trachtler "Gmüatli san ma, gmüatli bleib'n ma" wurde von den Moosthenningern übernommen, ja man ließ diesen Spruch sogar auf einem hölzernen Herzen, welches der Wagnersohn Sepp Eben anfertigte und der Dingolfinger Trachtlerfreund Hans Vogginger malte, niederschreiben. Dieses Zeichen hing dann bis 1953 über dem Stammtisch im Herbergslokal.

Die bescheidenen Einnahmen aus den Theateraufführungen stachelten sogar zu einem Vereinsausflug zum Chiemsee und nach Unterwössen in den Chiemgauer Alpen an, ein im Jahre 1949 sowohl für den Busunternehmer als auch für die Fahrgäste doch ziemlich gewagtes Unterfangen. Manchem Teilnehmer wird sicherlich noch in Erinnerung sein, dass er zum Abschluss der Fahrt mithelfen durfte, den Bus den Frontenhausener Berg hinauf zu schieben. Aber trotz aller Widrigkeiten war es ein wunderschöner Ausflug. 

Ausflug Chiemsee
Ausflug Chiemsee

Am Freitag, den 02. Oktober 1953 wurde lt. Dingolfinger Nachrichten vom 05. Oktober 1953 zu einer Versammlung ins Herbergslokal eingeladen. 27 Personen, die sich der Dorfbühne zugehörig fühlten, waren anwesend. Grund für diese Versammlung war, dass Hans Graßl insgeheim vorhatte, die Dorfbühne in einen Trachtenverein umzubilden. Deshalb hatte er auch zu dieser Versammlung Georg Greitl, den Vorstand des Dingolfinger Trachtenvereins, der zudem noch 2. Landesverbandsvorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Heimat- und Volkstrachtenvereine war, eingeladen. Dessen begeisterte Ausführungen zu Trachtenvereinen und seine diesbezüglich guten Ratschläge verfehlten auf die Anwesenden ihre Wirkung nicht und so wurde noch am selben Abend der "Heimat- und Volkstrachtenverein Moosthenning" gegründet. Spontan traten dem Verein die 27 Mitglieder aus der Versammlung bei und diese Gründungsmitglieder wählten auch sogleich die erste Vorstandschaft des Trachtenvereins:

1.Vorstand: Hans Graßl
Kassier: Otto Spanner
Schriftführer:  Max Mittermeier 

Seit 1953 liegen auch Rechnungsbelege unter dem Namen "Heimat- und Volkstrachtenverein Moosthenning" vor. Interessant ist vielleicht, dass im ersten Vereinsjahr 1661,58 DM, ein horrender Betrag für die damalige Zeit, zur Beschaffung der Gebirgstracht aufgewendet wurden. Die Träger der neuen Trachten mussten die Kosten dafür der Vereinskasse zu 90 % in Raten zurückzahlen.

Am 11. Oktober schließlich beantragte Graßl die Aufnahme in den Landesverband Bayerischer Heimat- und Volkstrachtenvereine e.V., der seinen Sitz in München hatte. Auf diesem Antrag war das Gründungsdatum wahrscheinlich durch Nässe unleserlich geworden, so dass man den genauen Gründungstag jahrelang nicht kannte. Durch Recherchen der beiden Vorstände Elmar Spanner und Friedl Krumpholz im Archiv des Dingolfinger Anzeigers dürfte mit dem Zeitungsbericht vom Montag, den 05. Oktober 1953, jedoch der 02. Oktober 1953 als Gründungstag eindeutig identifiziert sein. Die Zahl von 24 Mitgliedern muss ein Tippfehler sein, denn dem Verein liegt die Liste mit den 27 an diesem Tag anwesenden Gründungsmitgliedern vor, die ihren Eintritt in den Verein auch per Unterschrift bestätigt hatten. 

Zeitungsbericht Dingolfinger Anzeiger
Zeitungsbericht Dingolfinger Anzeiger
Anmeldung beim Landesverband
Anmeldung beim Landesverband
Schuhplattler
Schuhplattler

Weitere Idealisten scharten sich um die neue Vorstandschaft, ja sogar Heimatvertriebene ließen sich in den Verein aufnehmen, so dass der neugegründete Verein bis zum 31. Dezember 1953 auf die stolze Zahl von 67 Mitgliedern verweisen konnte. Auf Anraten von Georg Greitl besorgte man sich als Tracht die Miesbacher Gebirgstracht und das Schuhplattl'n stand im Vordergrund der Vereinsarbeit.

Gaufest Vilsbiburg 1954
Gaufest Vilsbiburg 1954

Gründungsvorstand Graßl hatte aber ein echtes Gespür für die Aufgaben eines Heimat- und Volkstrachtenvereins. Er sah als eine Hauptaufgabe die Heimatpflege und zu dieser wollte eine oberbayerische Gebirgstracht nicht so recht passen. Deshalb rückte die örtliche, also die Mooser Tracht ( Kleidung aus der Zeit zwischen 1850 und 1900 ) immer mehr ins Blickfeld. Auch bodenständige, also in unserem Raum bekannte Tänze und das Theaterspielen verdrängten das "Oberbayerische" immer stärker. Das Brauchtum unserer heimatlichen Umgebung rückte nun ins Zentrum des Vereinslebens und dies war, wie man heute nach über 70 Jahren Bestehen des Vereins feststellen kann, gut so und absolut richtig. Mit viel Schwung und Eifer stieg man in die Vereinsarbeit ein und bereits ein Jahr später, also im Jahre 1954, war man zum ersten Mal mit einem Kinderpaar, sechs Paaren in Gebirgstracht, aber auch schon vier Paaren in Mooser Tracht beim Gautrachtenfest in Vilsbiburg vertreten.

Nach Vilsbiburg präsentierte man sich im selben Jahr auch mit einer stolzen Anzahl von Teilnehmern beim Trachtenfest des Landesverbandes in Dingolfing. Im Jahr 1955 marschierte man erstmals im Oktoberfestzug in München mit und trug somit den Namen der kleinen niederbayerischen Ortschaft Moosthenning in alle Welt hinaus. Drei Jahre später, also 1958, war man wieder dabei, wozu der Münchner Merkur in seiner Ausgabe vom 22. September neben einem großformatigen Foto der Moosthenninger anmerkte: "Ganz wie die Alten, so ziehen die Jungen daher. Mit Stecken und Bschoadtücherl präsentieren sich die Buben und Madl vom Trachtenverein Moosthenning." Noch zweimal, nämlich 1965 und 1971 beteiligte man sich am weltbekannten Trachten- und Schützenzug der bayerischen Landeshauptstadt. 

Aber nochmals zurück zum Beginn des aktiven Vereinslebens. 1955 fand das Gaufest in Straubing statt. Auch daran nahm man wieder teil, wie jedoch bei allen anderen vorhergehenden Festen immer noch ohne eine Vereinsfahne. Dies wollte man nun bis zum nächsten Gautrachtenfest, das 1956 in Osterhofen stattfinden sollte, ändern. Der Moosthenninger Heimat- und Volkstrachtenverein beschloss, Fahnenweihe zu halten.
 
Natürlich war das Bestreben des Vereines von Anfang an darauf ausgerichtet sich ein weithin sichtbares Zeichen, nämlich eine Vereinsfahne anzuschaffen. Durch Theateraufführungen, in manchen Jahren sogar eine im Frühjahr und eine zweite im Herbst, aber auch durch Überschüsse aus anderen Veranstaltungen, wurde der Grundstock für diese doch sehr kostspielige Anschaffung gelegt. Wer aus der älteren Generation der Moosthenninger Bevölkerung erinnert sich noch heute nicht gern an Theater wie : "Der Gmoalump - Die dappige Verwandtschaft - S' Austragsstüberl - Der selige Florian - S' Marterl am Auerberg oder Förstermord am Kaltenbrunn" ? Mit eiserner Ausdauer lernten die Laienspieler unter der Regie von Hans und Rosa Graßl ihre Rollen und schufen dadurch die Grundlage für die endgültige Finanzierung der heiß ersehnten Vereinsfahne.

Schließlich war man soweit, man konnte der Fa. Rieder in Straubing am Stadtturm endlich den Auftrag erteilen, das Vereinssymbol anzufertigen. 140 cm x 140 cm groß und aus Seidensamt wurde die Fahne mit allem Zubehör für den stolzen Preis von 1300.- DM bestellt.

Fahnenweihe 1956
Fahnenweihe 1956

Als Fahnenmutter wurde Maria Spanner auserkoren, welche dankenswerterweise dieses Amt mit all seinen finanziellen Belastungen übernahm. Fähnrich wurde Fritz Ferstl und der Dingolfinger Trachtenverein stand den "Moosern" als Pate bei.

Am 11. Juni 1956 wussten die "Dingolfinger Nachrichten" - der damalige Name der Heimatzeitung -  zu berichten: "Die Fahnenweihe des Heimat- und Volkstrachtenvereins Moosthenning war ein großes Fest der Trachtler aus ganz Niederbayern - 32 Vereine waren zu Gast. Der Verein und die ganze Gemeinde feierten die Weihe der neuen Fahne und ihr bisher größtes Fest. Die teilnehmenden Trachtler kamen aus ganz Niederbayern, Oberbayern und dem Bayerischen Wald. Die Weihe der Fahne während des Festgottesdienstes, feierlich zelebriert vom Hochwürdigen Herrn Jugendpfarrer Alois Weinzierl aus Regensburg ( einem Bruder des örtlichen H.H. Benefiziaten Engelbert Weinzierl ) und ein eindrucksvoller Festzug mit anschließendem Festakt waren die herausragenden Merkmale dieses Festes, wofür den jungen Trachtlern aus dem Moos vom Vorsitzenden des Landesverbandes Hans Hatzinger und vom Schirmherrn, Landrat Dr. Josef Hastreiter, volle Anerkennung ausgesprochen wurde. Nur 430 Einwohner zählt die Ortschaft, aber jeder Achte davon ist Mitglied des Trachtenvereins...... Was die Trachtler auch an eigenen Leistungen zum Festprogramm beisteuerten war des Lobes und der Anerkennung wert, welche ihnen auch in allen Reden und Ansprachen zuteil wurden." Vorstand Graßl konnte bereits zum Festabend am Samstag im übervoll besetzten Bierzelt neben Schirmherrn Dr. Hastreiter und Landesverbandsvorsitzenden Hatzinger, dessen Stellvertreter Georg Greitl, sowie Gauvorstand Bartl Lohuber, Verbandsschriftleiter Alfons Bergmann, Bürgermeister Johann Wallner und den Vorstand des Dingolfinger Patenvereins Georg Wurm begrüßen. Die vielen Gäste wurden durch die Leistungen der Trachten- und Sängergruppen für das schlechte Wetter am Samstag vollauf entschädigt. Die 30 Mann starke Dingolfinger Stadtkapelle spielte zudem schneidig zur Unterhaltung auf, sodass der Festabend - auch wenn es draußen regnete und die Dorfstraßen schmutzigen Bächen glichen - bereits ein schöner und begeisternder Anfang war.

Bunt und eindrucksvoll war das Bild, das Hunderte von Trachtlern boten, die am Sonntag der Weihe der schönen neuen Fahne während der Feldmesse im Schachtnergarten beiwohnten. H. H. Pfarrer Weinzierl wies auf die Bedeutung von "Treu, Heimat, Sitt`und Tracht" in dieser unserer Zeit hin, in der die Verflachung, die Vermassung und der Materialismus wahre und unersetzliche Werte zu zerstören drohten.

Neue Vereinsfahne 1956
Neue Vereinsfahne 1956

Die Lieder der Schubertmesse mit ihrer wunderschönen Musik wurden in tiefer Gläubigkeit gesungen. Am Ende des Gottesdienstes wurde von einer Trachtlerin das dem Verein zu diesem Anlass gewidmete Gedicht von H.H. Pater Johannes Mittermeier ( einem Bruder der Fahnenmutter ) vorgetragen:

Fahnenweihe in Moosthenning

gewidmet dem Heimat- und Volkstrachtenverein Moosthenning

zur Fahnenweihe 1956 von S. Pater Johannes Mittermeier

Aber heut geht`s auf ! Bei uns ist was los !
Fahnenweih' im Dorf, mitten im Moos.
Das Neue ist aus der Mode so schnell,
aber beim Schauen des Alten
werden die Augen ganz hell.

Wenn die Großmutter hervorholt
ihr einstiges Kleid
und erzählt : "Das hat g´reicht mir
auf Lebenszeit."

Und der Großvater sich mit den
Silberknöpfen lässt seh`n,
weil er mit der Großmutter
zum Tanze will geh`n.
Da hat man`s kennt,
die Bauern vom Moos,
wenn`s ang`stiegen sind
an Festtagen groß.

Jetzt kennt man nimmer weg,
die Städter vom Land,
da muss der Trachtenverein noch
rett`n allerhand !

Nicht bloß Kleidung, nein,
auch was Brauchtum mal war,
und Liederl und G`schichtn,
gruselig und süß, aus`m Isartal.

Dass keiner vergisst,
was im Moos war der Brauch,
braucht man eigens den Verein
für Vergangenes auch.

Eine neue Fahne soll
der Treue Bild sein,
deren Weihe bringt Leben
in unsere stille G` mein`.

Drum seid uns alle willkommen,
ihr freundlichen Gäst` ,
die ihr alle verherrlicht,
unser Moosthenninger Trachtenfest.

Mehr Trachtler, als die ganze Ortschaft Einwohner besaß, marschierten am Nachmittag in einem eindrucksvollen Festzug durch die beflaggten und mit Tannengrün geschmückten Straßen hin zum Festplatz, auf dem von der Fahnenmutter Maria Spanner und den Fest- und Ehrenjungfrauen die Erinnerungsbänder überreicht wurden. Vorstand Hans Graßl sprach allen Ehren- und Festgästen seinen herzlichen Dank für den so zahlreichen Besuch aus.

An dieser Stelle sei nun noch einmal die Fahnenmutter Maria Spanner erwähnt. Oftmals wird von diesem Ehrenamt leichtfertig und oberflächlich geredet, ohne sich darüber wirklich nähere Gedanken zu machen. Gilt es wirklich nur dem Augenblick? Will man nur einmal kurz im Rampenlicht stehen. Mitnichten! Ohne Wenn und Aber verpfändete Maria Spanner als Fahnenmutter ihren Namen für den Heimat- und Volkstrachtenverein, für dessen Ideale, die Heimat zu ehren und Brauchtum und Volksgut zu erhalten. Dafür trat sie auch immer persönlich ein. Somit verkörpert sie ein Stück Vereinsgeschichte. Sie war nicht nur 1956 bei der Fahnenweihe die "Mutter", sondern - hier sei ein kleiner Vorgriff in der Vereinsgeschichte gestattet - auch im Jahr 1978, als der Heimat- und Volkstrachtenverein Moosthenning sein 25 - jähriges Gründungsjubiläum feierte.

Vorstandschaft mit Fahnenmutter beim 25-jährigen Gründungsfest 1978
Vorstandschaft mit Fahnenmutter beim 25-jährigen Gründungsfest 1978

Beim selben Fest übernahm ihr Gatte Otto Spanner --- ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Moosthenning --- dankenswerterweise die Schirmherrschaft. Beide wurden dafür und für ihre überaus großen Verdienste um den Heimat- und Volkstrachtenverein bei der Abschlussfeier zu diesem Fest am 21. Oktober 1978 zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Auch im Jahre 1987, als der Verein die Fahne, die durch Wind und Wetter doch schon etwas gelitten hatte, restaurieren ließ, stand Maria Spanner abermals als Fahnen- und Ehrenmutter dem Trachtenverein treu zur Seite. Und auch beim Jubiläum 1993, dem 40-jährigen Gründungsfest, übernahm sie wieder als Ehrenmutter Verantwortung in "ihrem" Verein. 

Vereinsgeschehen im Rückblick

Wie viele andere Vereine und Verbände auch, hatte der Heimat- und Volkstrachtenverein natürlich ebenfalls Höhen und Tiefen im Vereinsleben. Doch immer wieder wurde die Talsohle schnell durchschritten und man erklomm neue Gipfel.

Selbstverständlich waren die Gegenbesuche bei anderen Vereinen des Trachtengaues Niederbayern, die anlässlich der Jubiläen als Gäste in Moosthenning waren oder die Besuche der Gautrachtenfeste. Einer von vielen besonderen Höhepunkten war sicherlich die Teilnahme an einem großen Fest in Castrop Rauxel im Juli 1961. Hatte doch der Moosthenninger Verein 1959 mit einem Bruderverein im Emschertaler Land Freundschaft geschlossen und sogar eine Trachtenehe gestiftet. Als ein Jahr später, im Juni 1962 anlässlich der 2000-Jahrfeier der Stadt Mainz ein internationales Trachtentreffen veranstaltet wurde, waren die Moosthenninger ebenfalls mit von der Partie. Auch das Bundestrachtentreffen in Augsburg oder der Besuch der englischen Königin Queen Elisabeth 1965 in München waren Meilensteine in der Geschichte des Trachtenvereins.

Wie im Fluge verging die Zeit und im Jahr 1972 kam mit Mathias Kopfmüller ein Vertreter der jüngeren Generation an die Spitze des Trachtenvereins. Mit Schwung und Begeisterung ging er die schwierige Vereinsarbeit an. Der Volkstanz wurde wieder stärker gefördert und auch das echte Volkslied rückte durch die Gründung einer Männer-Gesangsgruppe in den Vordergrund. Bald darauf formierte sich ein gemischter Chor - Vorrläufer des späteren Moosthenninger Kirchenchores - somit war die Volksmusik ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens geworden. Im Juni 1975 trat dann der Verein zum ersten Mal mit einem Heimatabend unter dem Motto "Gmüatli san ma - gmüatli bleib'n ma" an die Öffentlichkeit. Der ganze Abend wurde nur von Aktiven des eigenen Vereines bestritten, eine wahrlich großartige Leistung.

Heimatabend 1975 - Stub'nmusi Familie Eingärtner
Heimatabend 1975 - Stub'nmusi Familie Eingärtner

Ein weiterer Abend folgte im September 1976 mit "Der Summa auf'm Dorf" und im Folgejahr hieß es "Was brauch ma auf'm Bauernhof." Zudem wurden mehrere Adventssingen abgehalten und so nebenbei visierte man schon das Fest zum 25-jährigen Bestehen des Vereins an.

Dieses 25-jährige Gründungsjubiläum wurde vom 18. - 20. August 1978 in beindruckender Weise begangen und ging unauslöschlich in die Annalen des Vereins und der Dorfgeschichte ein. Mehr als 50 Vereine nahmen an den Feierlichkeiten teil und ca. 2500 Gäste füllten am Sonntag das Festzelt. 

Der erst ein Jahr zuvor, nämlich am 1. September 1977 neu nach Moosthenning gekommene Geistliche Expositus Johann Malterer zelebrierte feierlich den Festgottesdienst. Musikalisch umrahmt wurde er vom gemischten Moosthenninger Chor, begleitet von der Griesbacher Stub'nmusi. Tausende von Schaulustigen aus Nah und Fern hatten sich in der beinahe 500-Seelen-Gemeinde eingefunden, um den Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten des Heimat- und Volkstrachtenvereines, den farbenprächtigen Festzug, mitzuerleben, berichtete der Dingolfinger Anzeiger in der darauf folgenden Dienstagsausgabe. In diesem Zug marschierten gut 1200 Trachtler aus 51, nicht nur niederbayerischen Vereinen, begleitet von fünf  Mu-sikkapellen knapp eineinhalb Stunden durch die Straßen des Dorfes, das die vielen Besucher kaum fassen konnte. 

Schon geraume Zeit vor Beginn des Festzuges war kaum ein Stück Straße mehr zu sehen, an dem die unzähligen Besucher trotz der an diesem Tag herrschenden großen Hitze, nicht in vier- oder fünffachen Reihen standen. Der stellvertretende Landrat Johann Spielbauer beglückwünschte die Moosthenninger in seiner Laudatio zu ihrem Trachtenverein der, obwohl am Rande einer Industriemetropole gelegen, es sich zur Aufgabe gemacht habe, den Charakter des Dorfes, die Schönheit der Landschaft, das kulturelle Erbe seiner Vorväter und die Lebensfreude der Niederbayern zu erhalten und weiterzutragen.

Unsere Trachtler beim 25-jährigen Gründungsfest 1978
Unsere Trachtler beim 25-jährigen Gründungsfest 1978

Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Restaurierung der Vereinsfahne im Jahre 1987. Der Zahn der Zeit hatte an der Fahne, die zu vielerlei Anlässen immer wieder der Unbill des Wetters ausgesetzt gewesen war, unübersehbare Spuren hinterlassen. So entschloss sich die Vorstandschaft, die Fahne in der Klosterstickerei Aiterhofen restaurieren zu lassen. Man wollte diesem ehrwürdigen Wahrzeichen des Vereines, an dem so viel Tradition und Vereinsleben haftete, den ihm gebührenden Respekt zukommen lassen und es vor dem endgültigen Verfall bewahren. Am 27. Juni 1987 war es endlich soweit. Die wunderbar wieder hergestellte Fahne wurde von Pfarrer Hans Malterer im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Kirche zu Moosthenning gesegnet und dieses Ereignis mit einem Festabend im Saal des Gasthauses Wasserburger dem Anlass entsprechend gebührend gefeiert.

Wer glaubte, Vorstand Mathias Kopfmüller würde nun eine Ruhepause einlegen, lag damit gründlich daneben. Kopfmüller, Seele und Motor des Vereins zugleich, organisierte in den Folgejahren mit seinem Verein vier Schülertreffen für alle ehemaligen Schüler, die noch in ihrem Heimatort Moosthenning in der Schule neben der Kirche Unterricht erhalten hatten. Zudem wurden in den Wintermonaten Bastelkurse abgehalten und so manches Vergessene, ob Brauchtum oder Volkskunst, erwachte wieder zum Leben.

Schülertreffen 1980 Jahrgänge 1925 - 1932
Schülertreffen 1980 Jahrgänge 1925 - 1932
Bandltanz beim 40 - jährigen Gründungsfest
Bandltanz beim 40 - jährigen Gründungsfest

Zum Jahre 1993 hin rückte schließlich das 40-jährige Bestehen des Vereines näher. Für Mathias Kopfmüller und seine Vorstandschaft war klar, dass man das Dorfleben wieder durch ein größeres Fest bereichern wolle. Wie schon erwähnt war mit Maria Spanner die Ehrenmutter für dieses Fest schnell gefunden. Bürgermeister Roglmeier übernahm die Schirmherrschaft und als Patenverein konnte man wieder den Heimat- und Volkstrachtenverein Dingolfing gewinnen. Anfang Juli 1993 war es dann soweit. Das dreitägige Fest konnte beginnen. Nach dem ausgezeichnet verlaufenen Heimatabend mit Ehrungen meinte es der Wettergott am Sonntag mit den Trachtlern leider nicht gut. Pfarrer Johann Malterer musste den Festgottesdienst schon im Festzelt zelebrieren, da es unaufhörlich regnete. Sorgenvoll blickten die Verantwortlichen immer wieder zum Himmel in der Hoffnung, der liebe Gott würde wenigstens für den geplanten Festzug doch noch ein Einsehen haben. Die Hoffnung war aber leider vergebens, so dass der Festzug, zu dem sich 38 Vereine eingefunden hatten, buchstäblich ins Wasser fiel. Als kleine Entschädigung für den geplatzten Festzug und die somit umsonst angezogenen alten Trachten, präsentierte der Verein die angereisten Brudervereine wenigstens auf der Bühne im Festzelt, wo sie den ihnen gebührenden Applaus erhielten.

Ein weiterer Höhepunkt war 1997 die Feier der 25-jährigen Vorstandschaft von Mathias Kopfmüller. Ohne Wissen des 1. Vorstandes hatte es  2. Vorstand Friedl Krumpholz zusammen mit dem Vereinsausschuss in die Hand genommen, diesen Ehrenabend festlich auszurichten. Die Männergesangsgruppe, die seit dem plötzlichen Tod ihres Musikleiters Franz Eingärtner nicht mehr gesungen hatte, probte einige Wochen unter der musikalischen Leitung von Else Haberl ihr altes Repertoire und auch die Frauengruppe, die sich unter Elisabeth Eingärtner inzwischen als Kirchenchor etabliert hatte, schloss sich gerne an. Beide Gruppen zusammen übten auch noch Lieder aus ihrer Zeit als gemischter Chor ein und waren somit für den Abend bestens gerüstet. Zudem hatte man enge Kontakte zum Trachtenkameraden und niederbayerischen Heimatdichter Alois Rottauscher aus Buchhofen genutzt, der den Moosthenningern schon lange Jahre in enger Freundschaft verbunden war und durch seine Unterstützung die Rohrer Musikanten für diesen Abend gewinnen können. Aber auch andere, wie der Moosthenninger Mädchenchor "Mikado" oder Mitglied Christoph Werner mit seiner "Moritat vom 1. Moosthenninger Zitterabend" und einem selbst verfassten Gedicht auf Vorstand Kopfmüller, ließen den Abend zu einem Ereignis werden, von dem man in Moosthenning noch lange sprach.

Mei Hoamat

( von Christoph Werner )

gewidmet Ehrenvorstand Mathias Kopfmüller anlässlich seines 25-jährigen Vorstands-Jubiläums

Kennst du des Dorf im Isartal
sche zwisch`n Moos und Tann,
Moosthenning is, mei Hoamatort,
do wo mei Leb`n begann.

Es is guad Ding scho sechz`g Johr her,
seitdem i do geborn,
bin mit meim erst`n Atemzug
a echter Moos`ra wor`n.

De Johr verfliag`n ois wia da Wind ,
vui g`ändert hot de Zeit,
doch oans is allweil bei uns blieb`n,
des is de G`müatlichkeit.

Und läut de Glock`n zum Gebet,
werd`s in da Wirtsstub`n staad,
a Brauch is des aus oida Zeit
der si erhalt`n hat.

Find`t si a lust`ge Rund`n zamm
werd g`sunga, g`flaxt und g`lacht
und öfters fahr'n ma naus ins Gäu
mit uns`ra schöna Tracht.

Ob Mo, ob Kind, ob Weiberleit,
a jed`s zoagt si do gern.
I bin a Moos`ra und i halt
des oide G`wand in Ehr`n.

Geht`s wieder hoamwärts grüaßt uns scho
der g`spitzat Turm vo weit`n,
de schmuck`n Häusa auf der Eb`n
und dromad auf da Leit`n.

Wia sollt oam do ned s'Herz aufgeh,
des oane is mir g`wiß:
I bleib a Moos`ra, stolz bin i,
dass des mei Hoamat is.

Maibaum aufstellen
Maibaum aufstellen

Was wäre ein Verein aber ohne Nachwuchs, ohne Jugend. Die Aktivitäten der Jugend ranken sich vor allem in der Brauchtumspflege durch`s ganze Jahr. Palmbüschel binden, Maibaum holen, Sonnwendfeuer oder Nikolaus-Gehen sind nur einige ihrer vielschichtigen Aufgaben. Auch an dem Buch der Trachtenjugend des Gaues Niederbayern "Auf Spurensuche" haben sie nicht unwesentlich mitgearbeitet und beim Laienspiel, dem Volkstanz und den Ausfahrten des Vereines zählen sie zu den Aktivposten. Eine große Aktion bestand 1999 darin, Begrüßungstafeln für die Ortseinfahrten anzufertigen und ein in die Jahre gekommenes Feldkreuz wieder instand zu setzen. Man sieht also, auch die Jugend ist fest ins Vereinsleben integriert und trägt es engagiert mit. 

Lustig soll es im Fasching sein. Deshalb gehört der Verein seit vielen, vielen Jahren mit zu den unermüdlichen Organisatoren des weithin bekannten Moosthenninger Kinderfaschings und Faschingsmarktes am Faschingssonntag. Viele Jahre wurde dazu auch am Vorabend der Trachtlerball abgehalten, der aber aufgrund rückläufiger Besucherzahlen später im Ball der Ortsvereine Moosthenning aufging. 2017 schließlich muste aber auch dieser wegen zu hoher Kosten und zu wenig Besuchern durch einen Faschingsdorfabend mit diversen Einlagen ersetzt werden.1961 richtete der Verein zudem noch eine Faschingshochzeit in althergebrachter Art und Weise aus.

Auch der Brauch des Maibaumaufstellens ist für die Trachtler eine Selbstverständlichkeit. Von der Trachtenjugend meistens am Vorabend eingeholt, die Nacht über gut bewacht und am nächsten Tag festlich geschmückt aufgestellt, überragt er als ein Zeichen der Aktivität des Vereines die Häuser des Dorfes.

Der Pfingst'l
Der Pfingst'l

Als Rarität im Brauchtum gilt das Moosthenninger Pfingst'l-Gehen. Der Ursprung dieses Brauches, der noch an anderer Stelle auf dieser Homepage näher beschrieben ist, soll in einer Huldigung der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Freya zu suchen sein. Durch den Trachtenverein in Verbindung mit den Ministranten Moosthennings lebt der Brauch bis heute weiter. 

Erntekrone zum Erntedankfest
Erntekrone zum Erntedankfest

Im Herbst ist das Erntedankfest ein weiterer fester Bestandteil im Jahresprogramm des Heimat- und Volkstrachtenvereins. In einem feierlichen Zug, an dem sich alle Ortsvereine mit ihren Fahnen beteiligen, wird eine dem Anlass entsprechend geschmückte Erntekrone in die Kirche zum Altar gebracht. Dieser ist festlich mit Früchten des Feldes und Gartens, sowie Brot geschmückt.

Erntedankfest
Erntedankfest

Auch wieder auf Initiative des rührigen Vorstandes Kopfmüller lud der Trachtenverein einige Jahre anschließend die Vereine und die Dorfbevölkerung zu einem musikalischen Frühschoppen mit Blaskapelle in den Saal des Vereinslokales Gasthaus Wasserburger ein. Später entschloss man sich das Erntedankfest schon am Vorabend in der Kirche zu feiern und den Frühschoppen in einen Ehrenabend umzuwandeln. Bei diesem Ehrenabend erhalten Mitglieder des Trachtenvereins sowohl vom Verein als auch vom Trachtengau Niederbayern als Dank für ihre langjährige treue Mitgliedschaft jeweils eine Ehrennadel und Urkunde.

Auch ein Weinfest im Herbst bürgerte sich mit Unterbrechungen als stets hervorragend besuchte Veranstaltung des Trachtenvereins ein. 

Den Jahreskreis beschließt schließlich das Nikolaus-Gehen. Mehrere Gruppen der Trachtenjugend des Vereins übernehmen diesen, von den Kindern zwar gewünschten, aber doch auch oft von zwiespältigen Gefühlen begleiteten Brauch. Eine Christbaumversteigerung zur Weihnachtszeit dient jährlich dazu, die durch Fahrten, Trachtenerneuerung und ähnliche Dinge strapazierte Vereinskasse wieder aufzufüllen.

Nachdem seit 1981 beim Theaterspielen eine Pause eingetreten und durch Umbaumaßnahmen im Saal des Vereinslokales die ehemalige Bühne dieser Maßnahme zum Opfer gefallen war, wurde auf Anregung von Vorstand Kopfmüller eine neue Bühne im Saal geschaffen. Am 29. 12. 1990 war es dann endlich soweit: in Moosthenning wurde wieder Theater gespielt, der Trachtenverein hatte zu seinen Wurzeln zurückgefunden.

Theater: Ära Friedl Krumpholz
Theater: Ära Friedl Krumpholz

Mit dem von den beiden Regisseuren Fritz Ferstl sen. und 2. Vorstand Friedl Krumpholz einstudierten Stück "Das eigene Blut" begann eine neue Ära Moosthenninger Theaters, die der Ära Graßl in Nichts nachstand. Innerhalb kurzer Zeit hatten sich die Laienspieler einen weit über die Gemeindegrenzen hinausreichenden ausgezeichneten Ruf geschaffen, so dass sie im März 1996 sogar mit dem Stück "Der Latschenbauern-Sepp auf Brautschau" zu einem Gastspiel nach Schönberg ins Stubaital bei Innsbruck eingeladen wurden.

Theater_Ära_Lothar Baumgartner
Theater: Ära Lothar Baumgartner

Im selben Jahr noch übernahm Lothar Baumgartner die Leitung des Ensembles vom bisherigen Spielleiter Friedl Krumpholz und der Erfolg der Moosthenninger Laienspieler blieb auf demselben hohen Niveau wie in den Jahren zuvor. Auch als einer der Aktiven der ersten Stunde, Arthur Baumgartner, ein Neffe des Spielleiters, als Hauptorganisator, Fotograf und "Mädchen für alles"und Christoph Werner als Regisseur von diesem die nun wieder "Dorfbühne" genannte Theatergruppe übernahmen, führten sie noch über Jahre die Theatertradition in Moosthenning ebenso erfolgreich fort, sodass das Theater ein fester Bestandteil im  Kulturleben des Ortes wurde. Wie schon in den ersten Jahren war der Saal des Vereinslokals bei allen Aufführungen stets brechend voll.

Zum Schluss sei noch derer gedacht, die den Verein seit seiner Gründung verantwortlich leiteten.

Die 1. Vorstände des Heimat- und Volkstrachtenvereins seit 1953:

1953 - 1968 Johann Graßl
1968 - 1969 Franz Eingärtner
1969 - 1972 Max Mittermeier
1972 - 2000 Mathias Kopfmüller
2000 - 2020 Elmar Spanner
2020 - ???? Rainer Kopfmüller

Ausblick

"Heimat- und Volkstrachtenverein" und "Sitt' und Tracht der Alten, wollen wir erhalten." so steht es auf der Fahne des Vereins und diesem Grundsatz sind die Moosthenninger Trachtler in den nun schon fast 70 Jahren ihres Bestehens immer treu geblieben. 

Ganz am Anfang steht das Wort "Heimat". Diesem Wort fühlen sich die Vereinsführung, ebenso wie die Mitglieder in seinem buchstäblichen Sinn verpflichtet. War im Dorf für eine Angelegenheit niemand zuständig oder drohte eine Lücke im Jahreskreis, so nahm sich dieser Sache oftmals der Heimatverein an. 

Geht und ging es um den Erhalt alten Brauchtums, werden ebenfalls die Trachtler aktiv. Ist und war eine dörfliche Veranstaltung auszuschmücken, der Trachtenverein steht immer parat. So war es unter den Vorständen Hans Graßl, der leider viel zu früh (1983) verstarb und Mathias Kopfmüller, der den Vorsitz Anfang April 2000 auf eigenen Wunsch niederlegte und am selben Abend noch mit dem Titel Ehrenvorstand ausgezeichnet wurde und so ist es auch unter dem neuen Vorstand Elmar Spanner, dem langjährigen Kassier des Vereins.